Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nehmen in Deutschland weiter stark zu und stellen das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdiensts (116 117) ist ebenso überlastet wie die Anlaufstellen, die für SARS-CoV-2-Testungen bundesweit geschaffen wurden.

Um die Abläufe in der eigenen Untersuchungsstelle zu optimieren, hat die Charité – Universitätsmedizin Berlin, eine der größten Kliniken Europas, eine App zum Abklären von Risikofaktoren entwickelt, die auch über die Hauptstadt hinaus für mehr Sicherheit sorgen kann: die CovApp.

„Mit dem Einsatz der CovApp leisten wir einen Beitrag zum Schutz unserer Patienten und Beschäftigten. Aufgrund der hohen Nachfrage in unserer Charité-Untersuchungsstelle ist es umso wichtiger, Menschen, deren Symptome nicht auf SARS-CoV-2 hindeuten, in der Untersuchungsstelle nicht zu gefährden und andersherum Patienten, die dringend eine Testung brauchen, schnellstmöglich abstreichen zu können“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Frei, Vorstand Krankenversorgung der Charité.

Die CovApp ist eine browserbasierte App, die in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Potsdamer Organisation Data4Life entwickelt wurde. Sie ist für jeden kostenlos über https://covapp.charite.de/ zu erreichen.

Hinter der App steht ein kurzer Fragebogen. Abgefragt werden unter anderem Alter, Vorerkrankungen und Symptome. Außerdem werden Fragen zu Kontakten und Reisen gestellt, die Aufschluss über das Risiko einer möglichen Corona-Infektion geben können.

Wer in Berlin wohnt, kann die Antworten aus dem Fragebogen per QR-Code direkt an die Charité übermitteln – wenn die Empfehlung „Melden Sie sich“ lautet. Außerhalb Berlins wäre in diesem Fall die nächstgelegene Untersuchungsstelle der geeignete Ansprechpartner. In vielen Fällen empfiehlt die CovApp aber auch, vorerst ruhig zu bleiben und sich zuhause auszukurieren. Die QR-Codes sind anonym und werden direkt auf den jeweiligen Endgeräten bearbeitet und gespeichert.

Die CovApp enthält außerdem Informationen, wie sich das eigene Infektionsrisiko reduzieren lässt. Sie ist als Entscheidungshilfe zu verstehen, ob ein COVID-19-Test sinnvoll sein könnte – nicht als Diagnose!